Social Media in Kommunen: Nötiger als jemals zuvor?

Ein Tageszeitungs-Abo ist inzwischen zu einer Seltenheit geworden. Amtsblätter bedienen eine sehr eingeschränkte Klientel Radio und Fernsehen interessieren sich nur dann für eine Gemeinde, wenn Skandale oder entlaufende Löwen die Überschriften dominieren. Dabei sind die Infos aus dem Rathaus für viele Menschen von sehr lebensrelevanter Bedeutung. Nur wie sollen sie dort ankommen, wenn die meisten Kanäle entweder keine Reichweite besitzen oder viel zu langsam sind? Darüber habe ich mit Julia Lupp gesprochen. Sie war bis vor kurzem Pressesprecherin bei der Stadt Taunusstein in Hessen. Dort baute sie nicht nur einen Instagram-Account auf, sondern etablierte auch städtische Newsletter einen Podcast und schaffte eine ziemlich ordentliche lokale Community.
Sie erzählt mir in dieser Folge nicht nur, was in Taunusstein besonders gut funktioniert hat, sondern auch, wie sie vorgegangen ist, welche Tools helfen, wie man mit Unvorhergesehenem umgeht und wie Kommunen ganz neu lernen können, mit Social Media zu kommunizieren.

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Transkript

[Felix Schmitt] Die Kommunikation durch die öffentliche Verwaltung wird immer wichtiger und gerät dennoch immer mehr unter Druck. Wir wollen einmal aufdröseln, wie gute Kommunikation über Social Media funktioniert, Warum sie wichtig ist und wie Verwaltungen damit klein starten können. Kommunale Digitalisierung, der Podcast mit Felix Schmitt, Herzlich willkommen zu Folge 43 meines Podcasts zur kommunalen Digitalisierung. Mein Name ist Felix Schmitt, ich bin dein Moderator und Begleiter auf dem Weg in die kommunale Digitalisierung. Ein Tageszeitungs-Abo ist inzwischen zu einer Seltenheit geworden. Amtsblätter bedienen eine sehr eingeschränkte Klientel Radio und Fernsehen interessieren sich nur dann für eine Gemeinde, wenn Skandale oder, entlaufende Löwen die Überschriften dominieren. Dabei sind die Infos aus dem Rathaus für viele Menschen von sehr lebensrelevanter Bedeutung. Nur wie sollen sie dort ankommen, wenn die meisten Kanäle entweder keine Reichweite besitzen oder viel zu langsam sind? Darüber habe ich mit Julia Lupp gesprochen. Sie war bis vor kurzem Pressesprecherin bei der Stadt Taunusstein in Hessen, Sie baute dort nicht nur einen Instagram-Account auf, sondern etablierte auch städtische Newsletter einen Podcast und schaffte eine ziemlich ordentliche lokale Community. Sie erzählt mir nicht nur, was den Taunusstein besonders gut funktioniert hat sondern auch, wie sie vorgegangen ist, welche Tools helfen, wie man mit unvorhergesehenem umgeht und wie Kommunen ganz neu lernen können mit Social Media zu kommunizieren. Hallo Julia, ich grüße dich.

[Julia Lupp] Hallo Felix.

 

[Felix Schmitt] Julia, der Druck von Datenschützerin, Datenschützern, der steigt immer mehr und die sozialen Netzwerke selbst verändern sich auch und nicht nur zum Guten und wenn man sich anschaut, die Diskussionen unserer Gesellschaft werden auch immer unangenehmer. Hat sich da Social Media in Kommunen nicht langsam überlebt?

[Julia Lupp] Oh, ganz im Gegenteil glaube ich. Ich glaube, ähm der Ton, ja, wird an in manchen Netzwerken rauer, aber ich, Nicht nur in den sozialen Medien, rauer. Äh wir haben jetzt mittlerweile Jahre der Krise und der sozusagen auch dramatischen Einschränkungen in der Gesellschaft erlebt, also die Corona-Pandemie jetzt die Energiekrise ähm, Da sind einfach viele Themen, die viele Menschen sehr umtreiben und dann eben auch dazu führen, dass Diskussionen härter geführt werden, ob jetzt im politischen Raum, klassischen Stammtisch äh oder dann eben auch in den sozialen Medien. Ähm ich glaube, dass äh da aber ein ganz wichtiger Punkt ist, dass Kommunen staatliche Organisationen jedweder Ebene, In dieser Diskussion mit einsteigen und Teil dieses äh Dialog sind und sich eben nicht äh gerade nicht rausziehen ähm und das dann einfach sozusagen blanken Meinungen, Ideen, Ideologien überlassen das Feld.

[Felix Schmitt] Du bist ja jetzt schon eine ganze Weile tätig, sowohl im Bereich der Kommunikation aber auch speziell im öffentlichen Dienst. Ähm, hast du denn die Erfahrung gemacht, dass sich das, was wir aktuell in manchen Netzwerken auch sehen oder ganz generell in der in der ähm öffentlichen Diskussion spiegelt sich das auch auf den Kanälen einer, ähm, Darf man Taunusstein mittelgroße Stadt in Hessen nennen? Spiegelt sich das da wieder? Also kriegt ihr das dort auch mit, dass sich dort der Ton geändert hat?

[Julia Lupp] Ähm ja, also das kommt tatsächlich ein bisschen auf die äh auf das ähm auf die Plattform an. Äh das merke ich auch immer wieder, wenn ich mit anderen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kommunen spreche. Also Instagram ist immer so ein bisschen nett, da passiert auch nicht so viel in den Kommentaren, dass es meistens nicht so diskussionsfreudig ähm LinkedIn ist beispielsweise eine Plattformen, die finde ich immer noch sehr äh höflich, sehr inhaltsorientiert ist, ähm auch was die äh Kommentare angeht und Facebook ähm ist bei den Community Manager innen meistens nicht mehr so beliebt, weil da tatsächlich ähm sehr schnell sehr, sehr hart, verbal auch ähm Meinungen äh gemacht wird ähm. Kritik nicht irgendwie geäußert wird, sondern wie gesagt meistens irgendwie dann auch schnell Positionen vertreten werden, äh die dann allgemein gültig sind und ähm ja, das merkt man schon. Ähm ich habe sozusagen ja ganz kurz vor Corona angefangen ähm in Taunussteinen äh die Kommunikation zu übernehmen und habe dann auch erst so richtig die Social Media Kanäle aufgebaut als erstes Facebook und dann später Instagram. Deswegen habe ich nicht so ein richtiges Vorher-Nachher-Bild, aber ich muss schon sagen, während der Pandemie, hatte ich schon das Gefühl, dass der Ton also insbesondere auf auf Facebook teilweise rauer wurde, also umso länger das dauerte, merkte man schon so die die Nerven liegen einfach an allen Ecken und Enden so ein bisschen blank, ähm keiner hatte mehr Lust auf auf Masken und auf Krise und auf äh Horrorszenarien und neue Wellen. Und äh das hat man dann auch so ein bisschen gemerkt äh in den Kommentaren.

 

[Felix Schmitt] Mhm. Jetzt sind wir ja ein paar Krisen weiter nach Corona.

 

[Julia Lupp] Genau.

 

[Felix Schmitt] Ähm und, weiterhin wird ja von vielen Kommunen auch ähm nicht nur ein soziales Netzwerk auch äh genutzt, um um auch selber zu kommunizieren. Ähm vielleicht noch mal ganz allgemein. Es geht ja nicht nur um um Krisen an dieser Stelle äh und um das aufzufangen, was in einer Gesellschaft vielleicht gut oder vielleicht auch nicht so gut läuft ähm mit Mit welchen Zielen sind denn Kommunen ganz generell in in sozialen Netzwerken unterwegs. Warum tun Sie das auch an? Ähm gerade auch mit dem Hintergrund ähm ich hab’s ja vorhin schon einmal erwähnt. Datenschützerinnen und Datenschützer sind ja nicht hell auf begeistert davon.

 

[Julia Lupp] Ähm, Ja genau, aber ich glaube, also grundsätzlich, ich sehe es als eine Pflicht der ja des öffentlichen Dienstes gegenüber ihren AuftraggeberInnen äh Rechenschaft abzulegen und sagen, was tun wir für euch? Was machen wir mit Steuergeldern? Ähm wie funktionieren auch Prozesse? Also das ist natürlich teilweise, Auch wirklich komplex, ne, also so eine Bauleitplanung, da muss man da schon vom Fach sein oder sich sehr dafür interessieren, dass man das verstehen kann, warum es irgendwie anderthalb, zwei, drei Jahre dauert Bist überhaupt mal äh ein Bagger rollt, ne und dann tatsächlich was passiert und ähm ich glaube, es ist total wichtig, dass grade Kommunen, die sehr nah dran sind, also alle Themen, die bei der Stadtverwaltung sozusagen ja auflaufen oder die in der Stadtverwaltung verwaltet werden äh oder gestaltet werden, betreffen ja die Menschen direkt und unmittelbar und ich glaube, dass es unheimlich wichtig ist, da einen Dialog aufzubauen, dass niedrigschwellig zu erklären, nicht einfach nur irgendwie ein äh PDF mit 150 Seiten ähm äh dann auch in Behörden Deutsch oder Fachchinesisch ähm auf eine Website zu stellen und zu hoffen, dass da irgendjemand vorbeisurft äh und das findet und dann sozusagen daraus auch noch irgendwie relevante Informationen entnehmen kann. Sondern dass man in die Vermittlung geht und ich halte das wirklich ähm für eine, der momentan äh wichtigsten Themen im öffentlichen Dienst, dass da ein viel viel stärkerer Fokus draufgelegt wird, dass man erklärt, was was man tun, was was wir tun. Ähm ansonsten gibt’s natürlich auch ganz unterschiedliche Ziele, was äh warum Kommunen in in sozialen Netzwerken sind. Das kann ja auch sein beispielsweise tatsächlich Stadtmarketing zu machen oder Tourismus ähm äh zu fördern. Also es gibt da natürlich auch ganz unterschiedliche noch mal Ansätze oder Arbeitgebermarke zu stärken. Auch das zweite sehr sehr wichtige Thema, glaube ich, im öffentlichen Dienst. Ähm genau, also von daher, es gibt ganz unterschiedliche Ziele, glaube ich, aber so ein bisschen über allem steht dieses ähm wir müssen als Staat, als staatliche Organisation erklären, was wir mit dem Geld der Menschen tun.

[Felix Schmitt] Und in Taunussteinen selber ähm ihr könnt ja wahrscheinlich jetzt nicht nicht alle Themen gleichzeitig ja auch bespielen ähm wo habt ihr denn eure Schwerpunkte dort gesetzt und wie geht ihr dort auch ähm in den sozialen Medien vor?

[Julia Lupp] Ähm tatsächlich doch unsere Strategie ist eigentlich wirklich genau die, nämlich sehr breit ähm und nicht themenfokussiert ähm, zu kommunizieren weil wir haben natürlich ganz unterschiedliche auch ja Interessensgruppen, also Bürgerinnen und Bürger sind ja nicht irgendwie eine homogene Masse, die irgendwie eine bestimmte Interessenslage haben, sondern es gibt welche, für die es ähm die Grundsteuer total wichtig und entsprechend irgendwie die Haushalts äh Planung. Für andere ist ähm das Thema Kitas und und Kinderbetreuung irgendwie ein total relevantes. Für andere irgendwie weiß ich nicht der Verkehr und die Mobilität oder die Radwege. Also das sind so viele Themen, das ist das, was ich meine, die ja ganz oft wirklich die Menschen direkt betreffen aber halt unterschiedlich stark natürlich auch und dann finde ich’s schwierig zu sagen, ja wir wir konzentrieren uns jetzt auf das eine Thema, sondern unsere Strategie ist wirklich zu so eine so breite Transparenz wie möglich zu schaffen. Ähm Deswegen geht bei uns auch so ein bisschen die Quantität vor der Qualität und damit meine ich jetzt Qualität nicht ähm im im Gehalt der Informationen, ähm sondern einfach, es geht nicht dadrum, irgendwie das aufwendigste, tollste Social Media Video zu machen, um ein Thema so ähm, auf Hochglanz zu erklären, sondern eher ähm gute einfache Kommunikation und das sehr regelmäßig ähm und zu allen möglichen Themenfeldern zu machen. Das ist eigentlich tatsächlich Teil der Strategie, die wir verfolgen.

[Felix Schmitt] Und wie bekommt ihr das? Ähm wie bekommt ihr das hin? Das klingt jetzt erstmal nach einem riesigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterstab, den den du da zur Verfügung hast, äh der Tagtäglich ähm recherchiert, aufbereitet äh und und kommuniziert.

[Julia Lupp] Ja, das wäre schön, aber tatsächlich, also de facto habe ich 400 KollegInnen äh bei der Stadtverwaltung, nämlich die in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten und in ihren Bereichen ja auch Expertinnen sind. Also ähm und äh unsere Rolle in der Pressestelle, ähm die jetzt äh zwar mit mir in der Vollzeitstelle besetzt ist, aber ich bin sozusagen ja auch Pressesprecherin ähm Und äh für das Thema Social Media und Gesamtkommunikation verantwortlich. Da kommen natürlich ein paar Themen zusammen. Wir ich habe noch einen Kollegen ähm Der aber auch noch andere Aufgabenschwerpunkte hat, wie beispielsweise solche Ehrungen und solche Themen. Ähm und wir haben eine duale Studentin seit letztem Jahr, Oktober, die uns 20 Stunden unterstützt, also riesiger Stab ist das natürlich nicht. Ähm und da sind wir ganz äh klar auch auf die FachexpertInnen aus der Verwaltung angewiesen, dass die uns Bescheid sagen ähm wir haben hier ein Thema, dass die uns das vorbereiten, also dass äh sozusagen der Prozess ist tatsächlich so, ähm, Idealerweise und das klappt auch in vielen Bereichen sehr gut, ähm dass die uns eine, Pressemitteilung, also ich nenne das Themeninfo schicken, wo einfach schon mal so grob drin steht, was geht, was passiert, äh was ist der Hintergrund, Und wir machen daraus dann Kommunikation. Also dann frage ich noch mal zurück oder kann das im Zweifel auch direkt schon so aufbereiten, daraus eine Pressemitteilung zu machen, daraus Posts abzuleiten.

Zu sagen, hier machen wir ein Pressegespräch oder äh hier fahren wir raus und machen ein Video dazu oder wie auch immer. Also dann sozusagen die Content daraus zu generieren.

[Felix Schmitt] Und äh du hast jetzt gerade so einen einen Schritt schon ähm vorgestellt, wie du dabei vorgehst, nämlich mit so einem Art Ideen oder Ideenpapier oder ähm an der Stelle zu arbeiten. Ähm, Haben die Kolleginnen und Kollegen da auch direkt mitgemacht. Sagen Sie, jo, das ist äh das ist wichtig, ähm weil wir verwalten nicht nur, wir müssen auch erklären, was wir tun oder musste man das denen äh den Kolleginnen und Kollegen auch erst ein bisschen schmackhaft machen.

[Julia Lupp] Ähm doch, also das Thema sozusagen der internen Kommunikation und der der Funktion von von Kommunikation nach draußen. Das ist was, was ich ähm von Anfang an auch viel erklären musste. Also im Sinne, weil das auch tatsächlich ganz anders gelernt war, also die Pressestelle war lange Zeit und ist, glaube ich, in vielen Kommunen auch immer noch so eine ich nenne das immer Weiterleitungsstation, ne. Also die bekommt irgendeine Info und guckt, dass die Rechtschreibfehler raus sind und leitet sie dann an die Presse weiter so ungefähr oder stellt sie auf die Website ein? Ähm da ich ja aus der Beratung komme und sozusagen immer dafür zuständig war oder dafür bezahlt wurde zu sagen, so machen wir das, das bringen wir raus, das nicht, das priorisieren wir, das eben nicht, wie auch immer. Ähm bin ich das natürlich auch weiter so angegangen. Und sehe da auch meine Rolle als äh Pressesprecherin oder Kommunikationsverantwortliche einfach ein bisschen anders, nämlich im Sinne von wirklich, Auch die Verwaltung zu beraten, wie müssen wir ein Thema setzen, wo müssen wir schnell antworten, Was spielen wir vielleicht auch einfach nicht so groß? Ja, also äh das äh da irgendwie in die ähm wirklich in die Beratung zu gehen, Äh das sehe ich damit als meine Rolle und das hat dann von Anfang an natürlich dafür gesorgt, dass ich ähm, erklären musste. Warum machen wir das, dass grade das Thema Social Media, also Pressemitteilung, das war noch so ein bisschen gelernt, aber gerade Social Media, das war für viele auch ich bin da nicht angemeldet, ähm, Brauche ich das wirklich? Ich habe dann zum Beispiel auch, weil ganz oft die Reaktion kam, ja ich bin da ja nicht und dann weiß ich auch nicht, was wir da eigentlich machen und, keine Ahnung, ist also nicht so wichtig. Ähm und ich habe gesagt, es ist eigentlich schon wichtig, dass auch mindestens die Führungskräfte irgendwie wissen, Was sagt denn die Stadt draußen und wie tritt die eigentlich auf und habe dann die Social Media Kanäle im ersten Schritt haben wir die bei uns im Intranet eingebunden, sodass man eben auch ohne Account mitlesen kann, gucken kann, Äh mittlerweile haben wir sie über Stage, also DSGVO konforme Plattform auch auf der Website eingebunden, sodass auch Bürgerinnen und Bürger, die eben keinen Account haben, sehen können, was wir da tun, wobei wir immer versuchen sozusagen da keine exklusiven Inhalte zu posten, sondern dass auch immer auf unserer Website ähm über eine Pressemitteilung im Newsletter irgendwie äh auch anderweitig zur Verfügung zu stellen.

[Felix Schmitt] Und agiert ihr dort eher themenbezogen oder habt ihr auch ähm Kampagnen, ähm die ihr auch zur einzelnen entweder Anlässen oder auch zu zu einzelnen Themen auch mal aufbereitet, um zum Beispiel etwas, Besonders gut zu framen oder rüberzubringen ähm oder ist Kampagne an an der Stelle ein Begriff, den ihr euch da auch gar nicht so zu eigen machen wollt.

[Julia Lupp] Also ähm wir haben beispielsweise eine Kampagne, die ist aus einem ähm aus einem Bürgerbeteiligungsprozess entstanden, da geht’s um das Thema Rücksichtnahme. Feld, Wald und Flur, das war der Auftrag der Politik, und ein Ergebnis dieser dieses Beteiligungsprozesses war es eben, dass wir eine Kampagne machen, eine Kampagne entwickeln. Ähm da haben wir uns äh verschiedene Sprüche ausgedacht, die so ein bisschen positiv bestärkend äh sind, und auch verschiedene Themenfelder dieser Rücksichtnahme, weil das ist ja zu schnelle Radfahrer, Hunde, die nicht angeleint sind und so. Da gibt’s ja äh X verschiedene Sachen, die eben nicht rücksichtsvoll sind, um darauf so ein bisschen einzuzahlen. Da haben wir dann ähm so Kampagnenbilder entwickelt. Ähm, Die sind äh die werden jetzt auf allen Mülleimern der Stadt im Stadtgebiet aufgebracht, sodass es eben auch im Blick ist, ja, wenn man durch die Stadt läuft oder durch Feld Wald und Flur läuft ähm. Und wir wollten eben auch nicht einfach extra neue Schilder aufstellen, wie das Stadtverwaltung sonst immer so tun und die haben wir beispielsweise aber auch ähm regelmäßig äh spielen wir das auf Social Media dann diese Kampagnenmotive. Also das ist jetzt so wirklich so eine klassische Kampagne gewesen. Ansonsten zum Beispiel das Thema Trinkwasser, Trinkwasserversorgung, weil wir haben eben ähm Stadtwerke mit dem Thema Wasser. Ähm, Das ist natürlich auch für uns als Daseinsversorger ein wichtiges Thema, auch ein ein kritisches in den letzten Jahren mit viel äh Dürreperioden ähm Wasserengpässen durch Corona auch wieder bedingt äh viele Pools, die in den Gärten aufgestellt wurden und dann teilweise sozusagen an Zu gleichen Zeiten hoher Wasserverbrauch. Ähm und da geht’s wirklich vor allem darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren beim Umgang mit Trinkwasser. Und da haben wir wirklich jedes Jahr, also wir haben eine Wasserampel ins Leben gerufen, ähm wo wir dann einfach sehr tagesaktuell sagen können, wie steht’s grade, was ist zu tun, auf was muss ich als Bürger achten Ähm was wir jedes Mal aufgreifen. Wir haben verschiedene Podcasts dazu gemacht. Wir haben äh Live-Formate auf Social Media dazu gemacht. Wir haben Bürgerversammlungen dazu gemacht, die wo wir das Ganze natürlich auch wieder in den sozialen Medien machen, also rund um das Thema Trinkwasser, ähm weil das auch eben ein direkter Einflussbereich eben von uns ist machen wir sehr viel. Das ist jetzt keine konzertierte Kampagne, wie man das so klassisch eben kennt, aber das ist ein Thema, was wir ähm jedes Jahr wieder sehr sehr intensiv äh begleiten und ähm ja, spielen.

[Felix Schmitt] Ein Thema, was was bei uns immer wieder auch ähm die die Menschen umtreibt, ist, wie können wir überhaupt noch die Bürgerinnen und Bürger erreichen? Ähm Tageszeitungen, Muss man halt schon relativ alt sein, um sozusagen in die Zielgruppe äh noch mit reinzufallen, äh Amtsblätter, die sehr oft gibt, ähm werden ja in der Regel kennt man ja auch so ein bisschen die Mediadaten, die auch eher von denjenigen gelesen, die, eigentlich wissen, was drinsteht und der Rest ähm guckt’s sich ja in der Regel auch nicht an. Welche anderen Wege stehen euch denn neben Social Media noch zur Verfügung, um Die Bevölkerung auch äh zu informieren, ad hoc zu informieren, aber vielleicht auch über äh über Stadtthemen zu informieren, die ähm die außerhalb von Social Media nur schwer noch an Mann und Frau zu bringen sind.

[Julia Lupp] Also außer ja, das ist tatsächlich, also es ist eine große Fragestellung. Wir haben ähm tatsächlich relativ viele ähm Formate oder Kanäle, also Amtsblatt, das ist sind bei uns die Stadtnachrichten, die einmal im Monat erscheinen und kostenlos an alle Haushalte gehen. Ähm. Natürlich sozusagen klar müssen wir uns auch nichts vormachen, wer die Zielgruppe da ist. Aber wobei die wirklich auch schon von einer breiten Bevölkerungsschicht gelesen werden, also das kriegen wir schon auch Ähm wir haben einmal die Woche einen Newsletter, der rausgeht und äh wo wir sozusagen ähm über alle Themen, alle Pressemitteilungen, die rausgingen, ähm informieren, sodass man das eben auch für alle Veranstaltungen noch mal aufgeführt sind, die in Taunusstein stattfinden, nicht nur städtische, sondern die Leute können das auch von externen eintragen, Ähm ja, jetzt ist die Frage, ist ein Podcast äh Social Media, medium, ich weiß nicht genau, aber tatsächlich wir haben ja beispielsweise einen Podcast, also da muss man auch nicht irgendwo angemeldet sein, sondern den kann man auch einfach auf der Website hören. Wir haben mit dem Bürgermeister beispielsweise den wir jetzt grad nicht mehr haben weil er Landrat geworden ist ähm, wöchentlich Videos gemacht, wo er einfach auch erklärt hat, wie ähm funktioniert eigentlich, äh weiß ich nicht, was kam bei dem Magistratsbeschlüssen raus oder an welchen Themen arbeiten wir gerade? Und das haben wir natürlich auf Social Media auch gespielt, haben das aber auch beispielsweise mit in den Newsletter aufgenommen. Also da ähm auch da um zu versuchen, dass möglichst breit an die Menschen ranzubekommen. Ansonsten finde ich’s nach wie vor wichtig, ähm also wir haben eine Digitale Plattform für Bürgerbeteiligung, äh die habe ich vor drei Jahren ähm gestartet, äh wo wir wirklich, ich sage mal wirklich Beteiligungsprojekte, also mit tatsächlich sozusagen ausgewiesenen Beteiligungsphasen, ähm auch abbilden können und wo auch immer noch uns nach wie vor ähm, analoge Veranstaltungen stattfinden, also das greift dann tatsächlich so ein bisschen ineinander. Ich finde das auch total wichtig, dass man weiter auch äh hybride Formate anbietet, weil längst natürlich nicht alle irgendwie abends um, Weiß ich nicht, 18 Uhr in die Stadthalle gehen können, grade wenn sie kleine Kinder haben, das ist nämlich auch wieder eine Frage äh von der von der Zielgruppe und wer kann wer kann das eigentlich mitmachen, ähm dass wir da ganz unterschiedliche Formate auch sozusagen im direkten anbieten.

 

[Felix Schmitt] Du hast jetzt unglaublich viele verschiedene ähm Formate ja gerade auch auch angesprochen. Gibt’s denn da so ein ein zwei ähm, Beispiele, wo wo du sagst, na da bin ich jetzt äh in in der Zeit, in der ich jetzt in Taunusstein war, besonders stolz drauf, weil das hat besonders gut funktioniert. Ähm entweder weil die Resonanz so gut war oder ähm weil’s ein schwieriges Thema war und trotzdem hat man sich dafür interessiert. Ähm gibt’s da so best practice äh Beispiele, die äh die du auch ähm gerne in Erinnerung behältst?

 

[Julia Lupp] Ähm also ich glaube tatsächlich als allererstes ist, glaube ich, tatsächlich die Challenge ist der Marathon und nicht sozusagen einzelne Posts, die gut funktionieren ähm und das ist auch was, wo ich schon drauf stolz bin, dass wir’s jetzt, also ich bin jetzt seit über dreieinhalb Jahren bei der Stadt ähm und in der Zeit es wirklich geschafft haben, eine sehr konsequente, kontinuierliche, Kommunikation aufrechtzuhalten. Wir haben letztes Jahr 50 Facebook Posts über 400 ähm Instagram-Posts veröffentlicht, davon irgendwie 150 Videos, ähm wie gesagt, auch auf den anderen Kanälen, 300 Pressemitteilungen, also, Das ist schon wirklich äh sozusagen einfach eine eine große Menge, die aber eben dazu beiträgt, dass die Stadt sich wirklich gut informiert fühlt und auch eine andere Nähe aufbaut zu ihrer Stadtverwaltung, weil sie eben wirklich das Gefühl haben, ah okay, guck mal Die arbeiten für mich und machen hier das an dem Thema und ähm das ist eigentlich das, worauf ich wirklich stolz bin. Es gibt natürlich so bestimmte Themen, also tatsächlich auch, dass wir den Podcast, da haben wir jetzt die 60. Folge veröffentlicht, beispielsweise auch das ein Projekt, was wir seit drei Jahren machen. Wo mir Mitarbeitende der Stadtverwaltung mit ihren Themen eben vorstellen und zeigen, wie kommen Straßenbeiträge zustande, wie funktioniert das Trinkwasser. Wie kann ich meinen Garten trockenresistent anlegen? Ähm wie viel machen wir die Grundstücksvergabe? Also all diese komplexen und teilweise auch wirklich so Themen, wo ich manchmal vorher auch denke so, hm na ja. Kann ja nicht so spannend werden. Äh und nachher gehe ich immer da raus und denke so, oh wie cool und äh wie toll und ich lerne da auch jedes Mal ganz viel dazu, ich glaub das sind so Sachen die wirklich gut sind das Thema hab ich vorhin schon mal auch angesprochen mit den mit den Videos, mit dem Bürgermeister. Das war was, was auch wirklich einfach sehr, sehr gut funktioniert hat, ähm wo wir auch ähm sehr sehr positives Feedback zurückbekommen haben. Was ja auch nicht selbstverständlich ist, also meistens ist ja nicht geschimpft genug gelobt, ja? Ähm und das sind tatsächlich Themen auch beim Thema Trinkwasser, beispielsweise haben wir mal ein Gewinnspiel gemacht für den knusprigsten Rasen, ähm weil wir so einen, so einen tatsächlich du hast es vorhin gesagt, Reframing wollten von diesen der deutsche Vorgarten, muss irgendwie akkurat geschnitten und grün, äh grüner Golfrasen irgendwie sein, zu sagen, nee ehrlicherweise pflanzt lieber schöne blühende Stauden an, die kommen mit äh mit ganz wenig Wasser klar und wenn ihr schon Rasen habt, lasst ihn einfach braun werden, weil der wird wieder grün, wenn’s wieder regnet. Ja, den muss man nicht irgendwie am Leben erhalten. Äh und dann haben wir äh durften die Leute sozusagen, ihr Foto von ihrem schönsten Rasen äh bei uns kommentieren und das Bild mit den meisten Likes hat, dann äh Schwimmbad Eintrittskarten äh bekommen und das war auch so was, was einfach wirklich total gut funktioniert hat, wo dann Leute auch aus Nachbarkommunen geschrieben haben, oh, was für eine coole Aktion und äh leider, wohne ich drüben, aber mein Rasen ist auch braun, was auch wieder zeigt, ne? Ist ja einfach ein ein äh Thema, was dann eben auch wieder nicht nur an der Stadtgrenze irgendwie halt man.

[Felix Schmitt] Ähm wir haben jetzt ja sehr stark da drüber gesprochen, wie du deinen deinen Job sozusagen auch ähm auch versuchst in in Taunusstein auch zu machen. Ähm kannst du das auch ein bisschen allgemeiner ähm formulieren, was wäre denn sinnvoll, gerade auch für Kommunen vielleicht auch für kleinere Kommunen, die sich ja bisher oft eher so ein bisschen schwerfallen oder wo’s sehr sehr stark an einzelnen Personen hängt, ob wie man kommuniziert. Ähm wie wie können solche Kommunen ähm sich denn am besten organisieren oder diese Kommunikation so organisieren, dass Social Media auch funktioniert. Also das, was bei den Menschen ankommt.

[Julia Lupp] Also ich glaube, mh das grundsätzlich ist wirklich immer wichtig zu sagen, ich konzentriere mich erstmal auf eins, ich versuche jetzt nicht auf allen Kanälen gleichzeitig irgendwie zu spielen, sondern zu sagen mach erst mal Instagram, mach also wer ist deine Zielgruppe, Dann zu gucken, ähm auf wen konzentriere ich mich da oder auf welche Plattformen konzentriere ich mich da, Ähm auch da man muss nicht die Strategie fahren. Äh wir wollen bei allem komplett irgendwie sozusagen äh breit aufgestellt sein, so wie ich das jetzt eben beschrieben habe, sondern zu sagen Vielleicht konzentrieren wir uns auf einen bestimmten Fokus. Also wir haben beispielsweise gerade auch noch einen äh Jugend-Account gemacht, ganz frisch, Wo wir uns ganz gezielt nur an Jugendliche richten, die Themen so aufbereiten, auch nur die Themen spielen, die für Jugendliche irgendwie eine Relevanz haben. Weil wir da einfach festgestellt haben, dass äh dass das natürlich noch die Zielgruppe ist, die wir am schwierigsten erreichen, also junge Menschen unter 25 ähm sich auf so was vielleicht einfach erstmal zu konzentrieren auch und zu sagen, wir probieren vielleicht erstmal das, ähm. Um dann auch Erfahrungen zu sammeln. Wir probieren jetzt erst mal bestimmte Themen äh zu spielen. Ich glaube, ähm. Das ist das Wichtigste, sich dann auch zu trauen und mal anzufangen, weil ich sage immer, das Schlimmste, was was passieren kann, ist nicht der Shitstorm, der passiert, In der Regel nicht und schon gar nicht, wenn man gerade irgendwie anfängt auf Social Media, äh sondern das Schlimmste, was passieren kann, ist Das nix passiert, dass keinerlei kommentiert und ja, dann ist der Post, der rutscht dir einfach runter. Der ist dann, das ist doch einfach egal, ja. Und deswegen einfach mal Sachen auszuprobieren, dann zu gucken, wie funktioniert es. Ähm ich glaube grundsätzlich macht es Sinn tatsächlich mit den Verantwortlichen zu sprechen, also das als Einzelkämpferin oder als Einzelkämpfer zu machen gegen auch noch Widerstände, ich sage mal aus der Behördenleitung. Das macht wenig Sinn. Ich glaube, da zu sagen Das wäre der Plan, das würde ich gerne ausprobieren, gib mir so und so viel Zeit ähm und dann guckt, sprechen wir einfach noch mal da drüber. Also auch da so ein bisschen sozusagen das offensiv anzusprechen, zu sagen, ich brauche das Vertrauen, weil teilweise sind ja ab gibt’s ja absurde Abstimmungswege für Social Media funktioniert das aber gar nicht, wenn man erstmal mit fünf Abteilungen sozusagen den Haken dran braucht, dann ist der Post schon nicht mehr relevant. Ähm, Genau und ich glaube, ja, dann eine Redaktionsplanung aufzusetzen. Also das machen wir auch. Ähm wir haben über ähm Meistertask beispielsweise auch, DSGVO-konforme, es ist ein Projektmanagement-Tool eigentlich, kann man wunderbar Redaktionsplanung mit machen, sodass man sieht Was haben wir schon vorgeplant? Was ist nächste Woche, was wir jetzt schon schreiben können, wo wir jetzt schon das Bild so machen können, wo fehlt eigentlich was? Wir setzen uns im Team jeden Morgen zusammen, beziehungsweise auch wenn alle anderen nicht da sind oder im Urlaub sind. Ich mache das, die Kollegen machen das dann für sich, zu sagen, was steht heute an, das ist wirklich 15 Minuten jeden Morgen, machen wir auch digital dann teilweise einfach, wenn wir nicht im Homeoffice sind ähm sagen: Was haben wir vorgeplant? Wo fehlt noch was? Was müssen wir schieben, weil was dazwischen kam oder wie auch immer. 15 Minuten Tagesbesprechung. Und ansonsten gucken wir auch immer, dass wir ein bisschen so im in der Vorplanung sind. Ähm damit dann bald ja immer was dazwischen kommt. Ich glaube, das sind so Sachen für sich selber zu organisieren, sich zu strukturieren, sich einen Plan zu machen, und das Ganze dann auch einfach so ein bisschen durchzuziehen und klar, also ich meine grundsätzlich brauchen äh Kommunen dafür Zeit und Ressourcen. Also ich glaube, das ist oft noch ein so ein Fehler, den Kommunen machen, zu sagen, ja, das bisschen Social Media, das macht jetzt ähm die Assistenz vom Bürgermeister mit. Also ja oder ähm der Praktikant ähm oder wie auch immer, sondern zu sagen, nee, wir brauchen da jemanden, der sich auskennt damit. Der auch innerhalb der Verwaltung eben dafür sorgen kann. Also das würde ich auch unbedingt raten das vorzustellen, das zu erklären, was man vorhat, warum man das macht, was man damit erreichen möchte. Weil da habe ich auch die Erfahrung gemacht, wenn man das immer wieder macht und es tatsächlich auch bei den Leuten ankommt, dann ähm gewinnt man auch immer mehr Mitstreiterinnen und Mitstreiter und das macht einem selber ja das Leben leichter. Ich mache ja auch nicht alle Fotos zum Beispiel selbst, sondern ich habe einfach Kollegen, die sind weiß ich nicht den ganzen Tag draußen, fahren durch die Stadt und dann schicken die mir halt per WhatsApp ein Foto von irgendwas und schon habe ich äh sozusagen Content, für den ich fast äh fast nichts machen musste, außer vorher mir das Netzwerk intern aufzubauen.

[Felix Schmitt] Ähm du hast grad gesagt, auch man braucht Ressourcen. Ähm für für Social Media. Das ist ja grad auch so ein bei vielen immer wieder so eine so eine Blackbox, weil eigentlich brauchen wir doch nix. Ich meine die die sozialen Netzwerke sind kostenlos, die Beschäftigten sind eh da. Und äh die haben ja auch alle ein Handy. Damit kann man ja auch Fotos machen. Ähm was was wäre denn so ein guter Grundstock an Technik, an Tools, äh die man ähm über die man nachdenken sollte, wenn man sich auch vertieft mit dem Thema Social Media auseinandersetzen möchte.

 

[Julia Lupp] Ja also ich glaube oder beziehungsweise was wir jetzt auch wirklich an Erfahrung gemacht haben die meisten Tools sind tatsächlich auch wirklich kostenlos. Also man braucht nicht irgendwie groß jetzt große Budgets für Equipment, also die haben wir in Taunusstein auch nicht. Von daher hm also ein Redaktionsplanungstool finde ich sinnvoll und da finde ich auch so ein webbasiertes irgendwie einfach zielführender als eine Excel-Tabelle. Dann ähm wir arbeiten mit Canva äh für das Thema Design und Grafikvorlagen. Ähm das funktioniert einfach unglaublich gut und da reicht auch erst mal die kostenlose Version und selbst wenn es das auch nicht so wahnsinnig teuer, zehn zehn Euro oder so

 

Elf neunundneunzig.

 

[Julia Lupp] Ja. Genau, aber das ist tatsächlich also super hilfreich und ähm macht es wirklich so viel einfacher. Ansonsten ja, also wenn man natürlich Videos machen will braucht man irgendwie ein Videoschnitt Programm, Auch da gibt es kostenlose, äh also die in der kostenlosen Version reichen wie äh Cap Kart Inshot oder solche solche Dinge. Ähm tatsächlich, ich mache. Also wir haben eine Spiegelreflexkamera, die gab’s schon vor meiner Zeit. Ähm ich mache alle Aufnahmen mitm Handy. Also ich fotografiere, Filme, schneide alles am Handy. Ähm von daher äh, ein gutes Smartphone ist definitiv das, was ich jedem rate, also gebt euren Social Media Leuten nicht irgend so eine alte Möhre, mit der man halt telefonieren kann und sonst nichts. Ähm die brauchen ein gutes Handy, was auch genug Speicher hat und solche Sachen. Äh das ist, glaube ich, wirklich das Wichtigste. Ansonsten keine Ahnung, solche Dinge wie ein Ringlicht, schaden nicht. Ähm, keine Ahnung Stativ, sowas, ne, aber ich glaube, das auch das das kann man so peu à peu anschaffen, wenn man merkt, okay, wir machen jetzt einfach mehr ein Video, da bräuchte man das mal und das sind auch tatsächlich immer oder Podcasts, machen zu sagen, wir schaffen uns halt mal ein Mikrofon irgendwie an, aber da muss man eben nicht für für 1000 Euro ein Tonstudio irgendwie sich einrichten, sondern, Ja, da da reicht das ist wirklich im im, Dreistelligen Bereich im Maximal, was man da irgendwie an Equipment braucht und auch da, also die ersten Podcasts bei der Stadt habe ich wirklich immer nur mit dem Handy aufgenommen. Ähm, Und das hat auch wunderbar funktioniert. Kommt ein bisschen auf den Raum an.

[Felix Schmitt] Das heißt, der der Start ist, was so die die Sachausgaben angeht, ähm sehr überschaubar, auch auch mittelfristig. Ähm da muss man da keiner keine Angst haben. Ähm was würdest du denn sagen, vielleicht so als als letzten Punkt ähm für die Voraussetzung, wie viel personellen Aufwand sollte man denn in einer sollte man denn einkalkulieren, gerade auch vor dem Hintergrund bei der Frage, wo man sagt, so ein Netzwerk müssen wir ja mindestens mal täglich zwei Postings machen. Ähm. Was würdest du da sozusagen also erstens was für eine Taktung äh wäre da gerade am Anfang sinnvoll und mit wie viel Personal kann man das vielleicht abdecken?

[Julia Lupp] Das hängt so ein bisschen von den Plattformen tatsächlich an, also beispielsweise jetzt warum auch immer, aber wenn man sagt, LinkedIn ist unsere Plattform, da reichen ein bis drei Posts die Woche. Ähm dann bei Facebook ähm muss man schon ein bisschen mehr machen, hat aber dafür auch zum Beispiel viel mehr das Thema Community Management, Das ist einfach viel intensiver. Bei Instagram äh da sollte man tatsächlich auch gucken, dass man ein bis zwei Posts am Tag hat. Ähm dafür ist es aber nicht so intensiv Weil einfach nicht so viele Kommentare kommen, also zumindest bei uns nicht. Ähm das heißt, das ist ein bisschen schwierig zu sagen und ich glaube auch da, die Frage ist, wie groß ist denn unsere Kommune? Also was macht denn auch Sinn, weil ich kann jetzt natürlich in Taunusstein also ich könnte auch noch zwei Mitarbeiter mehr beschäftigen, nur ab irgendwann ist natürlich auch die Frage, wie viel Personal will sich ’ne Stadt dann auch für diesen Schwerpunkt leisten und ich glaube also es sollte tatsächlich eine Person sein, Die sich, die das Thema eben nicht nebenbei macht, sondern die sich mit dem Thema auch wirklich gut beschäftigen kann intensiv, ich glaube an paar Stellen ist es total gut auch äh sozusagen man kann dann Sachen, zweitverwertend sozusagen, weil man halt sowieso im Thema drin ist und dann war ich dann Post oder noch ein Video. Ähm und es hilft, also wir haben’s tatsächlich so ein bisschen auch aufgeteilt. Ich mache halt viel die konzeptionellen Sachen, die inhaltlichen Sachen ähm und der Kollege macht dann viel auch dieses Thema Postproduktion, Schnitt, äh Grafikbearbeitung und so. Dann ist man natürlich einfach so ein bisschen fit und äh kann sich auch so ein bisschen auf diese Themen konzentrieren. Und klar ist natürlich, äh während ich im Pressegespräch bin, kann ich natürlich auch kein Video schneiden. Also von daher ist das natürlich auch total hilfreich, wenn man so ein bisschen so arbeitsteilig äh die Dinge machen kann. Ähm. Genau, aber also ich würde mal sagen, so grob eine Person sollte es halt geben, die sich mit dem Thema Kommunikation hauptberuflich beschäftigt und dann muss man gucken, Worauf legt man eigentlich die Schwerpunkte? Was braucht man? Also natürlich ist ein Video im Zweifel eben aufwendiger. Man kann das auch nur mit Fotos machen. Ähm man kann aber auch hingehen und sagen, wir konzentrieren uns auf TikTok. Dann brauchen wir, braucht man Videos. Die aber sehr schnell funktionieren, also auch sehr schnell, wenn man das äh wenn man das Medium verstanden hat. Die man sehr schnell produzieren kann. Also deswegen, das kommt so ein bisschen, glaube ich, dann drauf an, was will man eigentlich machen, wie viel will man machen. Ja und mehr geht immer. Mehr Ressource hilft immer auf jeden Fall.

 

[Felix Schmitt] Ähm und ein großes Bedenken ist ja immer ähm oder wird ganz oft geäußert vor allem in in Kommunen, die sich noch nicht so intensiv mit Social Media auseinandersetzen oder überlegen, loszulegen. Ja, Die Shitstorms, die kommen doch, regelmäßig über einen und äh da ist dem ist man ja fast schutzlos ausgeliefert. Ähm welche Erfahrung hast du denn da bisher bei euch gemacht? Ähm.

[Julia Lupp] Shitstorms sind dann Mythos, ja. Das ist so ein bisschen wie der Yeti irgendwie. Alle reden drüber und äh es gibt ganz viele Sichtungen, aber irgendwie so in echt äh gibt’s den eigentlich, glaube ich, gar nicht. Also tatsächlich ähm, Ich kenne, ich habe selber einen Podcast gemacht äh mit äh der äh zuständigen Kollegin beim Hessen äh nicht Hessentag, Quatsch äh wie heißt der Hessenpark ähm das ist so ein Freilichtmuseum bei uns und die hatten tatsächlich einen veritablen Shitstorm, da ging’s dadrum, dass es freien Eintritt für Flüchtlinge gibt. Das wurde dann instrumentalisiert. Ohne dass sie selber damit das irgendwie auch nur gepostet haben, sondern das schwappte dann so plötzlich äh zu einem anderen Post über die herein. War dann auch bundesweit in den Medien, haben sie aber auch gut gemeistert und es gab dann sozusagen den gegen Candy Storm. Ähm, Aber das ist tatsächlich super selten, aber das ist wirklich so eins der meistgenannten und als Erstes genannten Argumente, die es so gibt, aber gab’s schon vorher bei der Beratung, in der Beratung, von Unternehmen. Das war immer so, ja aber und was machen wir dann mit einem Shitstorm? Wo ich dann sage, ja ihr müsst erstmal eine Relevanz aufbauen, dass irgendwie schon so ein Shitstorm bei euch überhaupt einschlägt und ähm das das andere Argument ist, den Shitstorm kann es eben auch geben Auch wenn ihr gar nicht auf Social Media seid, dann habt ihr nur auch gar keine Möglichkeit, damit irgendwie umzugehen und ich glaube eine gute sozusagen eine gute Community vorher aufzubauen. Ähm das ist ziemlich auch was, was ich feststelle viele Sachen regulieren sich bei uns dann auch mittlerweile selbst, ähm weil wir einfach eine gute Community haben, weil die Leute viele Leute auch verstanden haben, die Stadt ist nicht unser Feind, die sind nicht blöd und nicht äh nicht weiß ich nicht, da arbeiten nicht nur eben langsame Beamte, sondern ähm, Die dann selber sozusagen Antworten geben, die dann selber sozusagen sich vor die Stadtverwaltung stellen und sagen, nee Moment mal, das war ja ganz anders und ähm ich glaube, das ist der beste Schutz, äh eine gute Community aufzubauen und ein gutes Vertrauensverhältnis zu schaffen, dann hat der Shitstorm nicht so richtig Chancen und man kann sich auf alles auch vorbereiten, ne? Also wenn man weiß, es gibt da so kritische Themen, ja, dann würde ich mich als Kommunikatorin da vorher hinsetzen und mir überlegen, Wie begegnen wir dem dem denn und das ist völlig egal sozusagen von der Plattform oder äh das würde ich ja auch machen, äh wenn’s nur die Presse gäbe und eben nicht äh Social Media.

[Felix Schmitt] Es gibt ja noch ein zweites, kritisches Thema, ähm dass das grundsätzlich dazu führt, dass irgendjemand sagt, wir können das nicht machen, das Thema Datenschutz.

 

[Julia Lupp] Ja.

 

Und es hat ja im Moment ja in der Tat auch zumindest in in Teilen ein ein substanziellen Hintergrund äh gibt ein Verfahren auf Bundesebene. Dass die Bundesregierung bitteschön das ähm Posten auf Facebook einzustellen hat und es gibt ein Verfahren aus einem, ich weiß es gar nicht mehr, aus deutschem Bundesland. Ich glaube, Sachsen oder Sachsen. Wo ja auch die Datenschutzbeauftragte ähm sehr offen formuliert hat. Erstens, liebe Landesregierung und zweitens, Alle anderen bitte auch, ähm ihr bewegt euch, äh nicht am Rande, sondern mitten in der Kriminalität, wenn ihr soziale Medien an an dieser Stelle nutzt. Ähm ist das ein ein fundiertes Argument, ähm dass das dort auch genutzt wird, was auch verfängt und ähm was die die die Nutzung von sozialen Medien äh für Kommunen auch in Zukunft einschränken wird.

[Julia Lupp] Ja, also ob äh ich bin jetzt gerade Juristin, von daher kann ich äh das schwer beurteilen, ob das äh tatsächlich verital ist. Das werden jetzt wahrscheinlich die Gerichte klären dann auf der auf der Bundesebene. Dafür ist ja tatsächlich dieses Musterverfahren äh was jetzt gerade läuft. Aber ich bin da natürlich mit auch mit Anwälten im Austausch, weil das natürlich sozusagen auch der hessische Datenschutzbeauftragte hat, dazu aufgefordert, ähm dass das nicht äh legitim ist oder legal ist und, So wie ich das verstanden habe. Ja, also wir können aktuell nicht nur nicht nur Behörden, sondern alle, niemand kann Facebookseiten, Datenschutz konform betreiben. Das Problem ist, das ist auch nicht zu heilen von uns, weil sozusagen das wir müssten irgendwie als Kommune einen Vertrag mit Meta äh wie die die Datenverarbeitung machen und, die die zuständige Datenschutzbehörde sitzt in Irland und also es ist ein wahnsinnig kompliziert und tatsächlich ähm. Für mich und für uns ist der Punkt äh überwiegt tatsächlich, Die Aufgabe für uns als ähm staatliche Organisation darüber zu informieren, was wir tun und vor allem auch die Menschen darüber zu informieren, die nicht von sich proaktiv auf unsere Webseite gehen und da nachgucken. Ähm wir, wie gesagt, versuchen das eben nicht nur auf die sozialen Medien zu beschränken, haben aber in ganz ganz vielen Punkten tatsächlich ähm keine Alternative. Ich halte es tatsächlich für wahnsinnig wichtig, dass äh der Staat staatliche Einrichtungen ähm dort stattfinden. Wo die Menschen sind, äh wo wir sie schnell und zuverlässig erreichen. Ob das jetzt ist, weil es einen Gasleck gibt, äh wo wir schnell kommunizieren müssen, bitte Fenster und Türen äh geschlossen halten. Oder wir hatten ’ne Geldautomatensprengung wo der ganze zentrale Busbahnhof morgens gesperrt war und wir sozusagen ähm die die Pendler und die Schülerinnen und Schüler irgendwie auf Ersatzhaltestellen umleiten müssen. Das funktioniert, wie sollen, wie sollen wir das machen, ne? Das wir haben gar keine andere Chance, außer das über die sozialen Medien zu machen und tatsächlich auch vor allem, Dieses Dialog orientierte Vertrauen schaffen, zu hören, was interessiert Bürgerinnen und Bürger, worüber redet die Stadtgesellschaft grade, was regt sie auf? Äh was haben sie nicht verstanden? Wo müssen wir mehr machen? Ähm ich ich kriege das tatsächlich einfach schlichtweg nicht mit. Wenn ich dort nicht bin und dort nicht stattfinde und ich halte es tatsächlich, also ich halte Datenschutz für wahnsinnig wichtig und ähm, Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, die Daten der Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Äh ich halte es aber für den falschen Weg. Bis dahin schon mal irgendwie alle Kanäle ähm, das würde ja auch die Polizei betreffen beispielsweise die Feuerwehr, ne? Alles, was irgendwie öffentlicher Dienst ist, äh wenn die alle aus den sozialen Netzwerken verschwinden, fehlt fehlen wichtige Informationen und es fehlt vor allem auch irgendwie tatsächlich so ein bisschen ähm Die Orientierung, dann gibt es wirklich nur noch Meinungen, nur noch ja Ideen, Ideologien und wir überlassen diesen Raum ähm allen anderen, ähm ohne die gesicherten Informationen zur Verfügung zu stellen und das finde ich also aus Kommunikationssicht wahnsinnig schwierig und ähm werde alles daran setzen, äh dass äh dass wir da nicht abschalten, bevor es eine zielführende Alternative gibt. Heute äh also Datenschutz konforme Alternative gibt, die es Stand heute eben einfach nicht gibt.

[Felix Schmitt] Ähm wir nehmen die die Episode gerade Ende Juli auf. Da hat man ja auch von Bundesebene teilweise gehört, Kommunen sind vielleicht nicht ganz so wichtig, sondern können auch als Spielball für Politische Sachen betrachtet werden, aber ähm auf der anderen Seite, sie sind ja nun mal die direkteste Verbindung auch Bürgerinnen und Bürgern und sind diejenigen, die wahrscheinlich noch am ehesten auch beeinflussen können, wie wie Debatten auch laufen. Ähm das habe ich deswegen gesagt, weil ich glaube, dass es ja auch eine sehr hohe Verantwortung ist, ähm die die Kommunikatorinnen, Kommunikatoren in den in den Verwaltungen auch haben ähm und Die werden daher wahrscheinlich auch eine ordentliche Weiterbildungsbedarf haben. Da muss man ja eigentlich so ein richtiger Amtsheld, so eine richtige Amtsheldin sein, um um so was bewältigen zu können. Ähm lustigerweise kennst du ja einige. Ihr unterstützt ja als Amtshelden auch die Kommunikatoren in in den Verwaltung. Was genau macht ihr denn da? Also es ist ja ein Angebot sozusagen aus aus einer Verwaltung ähm auch heraus. Was sich an Verwaltung selbst auch richtet.

[Julia Lupp] Ja genau, also tatsächlich das äh Angebot selbst ist jetzt nicht von der Stadt Taunusstein, sondern das habe ich ähm mit jemandem äh mit dem Christian Rosenberger, mit dem habe ich studiert ähm vor einiger Zeit äh zusammen gegründet tatsächlich aus der Erfahrung heraus. Ich habe angefangen im öffentlichen Dienst, dann habe ich plötzlich lauter Fragen von anderen äh KollegInnen aus der ganzen Bundesrepublik Bekommen, also wie macht ihr den Podcast, also was du eben auch schon gefragt hast, ne, so welches Equipment brauchen wir überhaupt? Wie macht ihr das mit den Videos? Ähm wie geht ihr mit Community, Management um und Redaktionsplanung und was macht ihr, wenn ein Shitstorm kommt? Also all diese Fragen, Und ich war dann irgendwie äh tatsächlich plötzlich so viel damit beschäftigt, äh zu informieren, Antworten zu geben, mit denen zu sprechen. Ähm und fand das einfach so wichtig und mich hat das total erstaunt, ähm wie wenig es da auch Austausch zwischen den Kommunen eigentlich gibt, weil gerade also ich komme immer auf diese Corona-Zeit zurück, aber das war natürlich einfach so mein Start und dann habe ich festgestellt, Ja plötzlich alle müssen erklären, wie funktionieren Inzidenzwerte und äh die neuen äh Corona-Verordnungen irgendwie erklären, die ja immer in so einem komischen PDFs irgendwie verschickt wurden. Und plötzlich musste jede kleine Kommune sich solche Sachen selbst überlegen, ja und hatten da weder die Kanäle noch die Prozesse noch Das Know-how dafür, wie vermittele ich denn so einen komplexen und schnellen Sachverhalt plötzlich? Und ähm da habe ich einfach festgestellt, dass es das ist ja wahnsinnig. Also ich fand das wirklich furchtbar, auch als Bürgerin, dass ich dachte so, das kann ja nicht wahr sein. Wir müssen uns viel stärker vernetzen in diesem öffentlichen Dienst. Habe dann mit dem äh Christian zusammen den Podcast Kleinstadt Niveau äh äh sozusagen, angefangen, also nach Dienstschluss haben wir uns einfach da drüber unterhalten, wie müsste man Social Media machen, wie könnte man das machen, diese Tipps, die ich sozusagen immer eins zu eins gegeben habe, dann mal so ein bisschen eine ähm ähm größerem Publikum zur Verfügung zu stellen. Äh den machen wir jetzt auch seit über anderthalb Jahren. Und daraus hat sich einer natürlich noch mehr Austausch irgendwie äh, gebildet und noch mehr Fragen ergeben und dann haben wir angefangen und tatsächlich gesagt, wir, weil wir kommen beide aus der Beratung, aus der Schulung, haben viele Workshops gehalten und solche Dinge. Ähm und haben dann gesagt, okay, wir setzen jetzt so ein Programm auf Das Amtshelden-Programm ist ein Smart-Learning-Programm, also weil wir halt sagen, so dieses da habe ich ja auch mitgemacht, ne Facebook für Behörden, wie funktioniert das eigentlich? Und dann hat man so einen halben Tag Webinar und irgendjemand erzählt einem, wie das Ganze funktioniert, dann geht man da raus und denkt, ja jetzt weiß ich, äh was mache ich denn jetzt, ne? Und wir haben halt gesagt, das muss anders funktionieren, deswegen ist das ein Zwölf-Wochen-Programm.

Wo die wo wir fünf Kommunen, also fünf Menschen aus Kommunen zusammenbringen, die sozusagen strukturiert anhand von einem Workbook, was wir ähm entwickelt haben, sich jede Woche treffen und Übungen machen. Und für sich selber, für ihre eigene Kommune ähm ein ein Konzept entwickeln, also wie wollen wir wahrgenommen werden, was ist unsere Tonalität, was sind unsere Schwerpunktthemen, ja, also das ist unsere Zielgruppe, all diese Fragen beantworten die für sich, aber eben nicht, wie man das so kennt, so einen stillen Kämmerlein und dann bleibt das halt immer liegen. Sondern im Austausch und entlang eines strukturierten Prozesses bis hin zu wie gehe ich mit Canva um? Es gibt dazu auch lauter Videoimpulse, Checklisten, wie begegne wie bereite ich mich auf einen Shitstorm vor? Das gibt’s natürlich auch. Wie setze ich meinen Chef richtig in Szene? Also all diese Fragen, Aber auch wie mache ich Freigabeprozesse? Wie ist das Thema Recht, also da ist ja nicht nur das Thema DSGVO wichtig, sondern auch Bilder, wie mache ich Bilder von Kindern und solchen Sachen, ne? Oder kann ich die überhaupt posten? Ähm all das haben wir irgendwie zusammengebracht. Wie gesagt, in so ein strukturiertes Programm. Einfach wirklich um mehr Kommunen äh vor allem, also sind wir haben auch schon äh Teilnehmende aus anderen Behörden sozusagen zu enablen, dieses neudeutsche Wort, gute funktionierende Kommunikation zu machen, sie selber sozusagen einfach zu stärken als Person. Das Ganze aber auch auf konzeptionelle Füße zu stellen und vor allem, das haben wir auch schon gemerkt, dass das wirklich funktioniert, Dass sie da rausgehen und für sich schon mal ein Netzwerk haben, nämlich die vier anderen Teilnehmenden, die sie auch nach den 12 Wochen fragen können. So, ich habe jetzt einen blöden Kommentar bekommen. Wie was mache ich denn da? Oder ich habe, weil das ja so tatsächlich so ist in der Kommunikation. Man hat ja nicht genau diese Beispielfälle, die man in irgendeiner Weiterbildung bearbeitet, sondern ja, jeden Tag ist plötzlich eine neue Herausforderung und die Welt eine andere und man muss Antworten dadrauf entwickeln. Darum geht es, lösungsorientiertes Arbeiten, Sich selbst zu strukturieren, Prozesse zu machen und tatsächlich auch in diesen Austausch und in diese Vernetzung ganz aktiv ähm zu gehen. All das äh verbirgt sich so ein bisschen unter diesem Amtshelden-Programm. Was wir jetzt mit der KGST auch zusammen anbieten, das würde ich noch ganz kurz äh anfügen, das ist nämlich ganz frisch.

 

[Felix Schmitt] Genau, das das wollte ich gerade noch fragen. Ähm wie wie kommt man denn in in dieses Programm auch mit rein?

[Julia Lupp] Ja genau ähm also tatsächlich vorher ähm ähm quasi konnte man das über uns ähm konnte man uns Bescheid sagen. Wir haben eine Website www.amtshelden.de Die gibt’s auch immer noch. Da wird das Ganze auch noch mal erklärt. Da sind auch ganz viele von den ähm Kleinstadtniveau Podcasts als Blogbeiträge. Kann man auch noch mal lesen, wenn man lieber liest, anstatt Podcasts zu hören. Ähm, Und äh ja, jetzt seit seit Juli äh kooperieren wir mit der KGST, das ist wahrscheinlich den meisten Kommunen ein Begriff. Auf der Website der KGST findet man das Programm, kann es darüber auch dann direkt buchen, wenn man das möchte. Ähm und ansonsten gibt’s da dann auch mal Telefonnummern, wo man anrufen kann ähm, Fragen stellen kann oder man schreibt einfach mir und Christian ähm auf LinkedIn oder, an Julia@halloAmtshelden.de, also da gibt’s ganz viele Möglichkeiten, wenn’s noch, wenn’s noch Detailfragen gibt.

[Felix Schmitt] Genau, die Kontaktdaten haben wir auch in den Shownotes mit drin. Ähm wenn da irgendwie Fragen sind, gerne einfach Kontakt aufnehmen. Gut, äh liebe Julia, vielen Dank. Das war jetzt so richtig lange Episode, aber auch zu einem Thema, was ja nicht nur aktuell ähm von von Relevanz ist, sondern Kommunikation aus Verwaltungen ist ja eine Daueraufgabe, die ja ähm auch wenn wenn der Datenschutz das manchmal ein bisschen anders darstellt, ja auch eine Verpflichtung ist. Ist ja auch ja. Rechtliche äh normierte Aufgabe, die Verwaltung haben, genau das auch zu machen und das auch gut hinzubekommen, ist ja durchaus ähm auch im Sinne der Erfinder. Dafür für deine Einblicke ganz vielen herzlichen Dank und viel Erfolg mit eurem Weiterbildungsprogramm.

[Julia Lupp] Vielen Dank für die Einladung und äh für die Fragen.

[Felix Schmitt] So, das war’s für heute. Vielen Dank, dass du dabei warst und bis zum nächsten Mal.