Großer Nutzen und große Akzeptanz für digitale Maßnahmen
Die große Mehrheit der Kommunen in Rheinland-Pfalz gibt an, dass Digital-Projekte ihnen während der Corona-Krise besonders weitergeholfen haben. In rund 2/3 der Kommunen wurden die Projekte „gut“ oder „sehr gut“ von der Bevölkerung aufgenommen, für bisher übliche Angebote aus dem Bereich eGovernment oder Smart City-Anwendung ein besonders guter Wert. Dazu beigetragen hat, dass die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern bei der Umsetzung von Digitalprojekten zu über 80% überwiegend gut oder hervorragend funktionierte.Das sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage, die wir im Auftrag der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit dem Gutenberg Digital Hub im Herbst 2020 durchgeführt haben. Dabei konnten wir auf eine Basis von 110 Antworten aus rheinland-pfälzischen Kommunen zurückgreifen, die sich an unserer Umfrage beteiligt haben.
Veränderte Wahrnehmung und neue Rolle für digitale Tools
Ein weiteres zentrales Ergebnis ist, dass sich in den Verwaltungen die Wahrnehmung gegenüber der kommunalen Digitalisierung verändert hat. 59% der Kommunen geben an, wegen Corona auch zukünftig verstärkt auf digitale Maßnahmen zu setzen. 38% haben bereits vor Corona verstärkt Digital-Projekte umgesetzt und möchten dies nun fortführen. Lediglich 3% gaben an, dass auch zukünftig die Digitalisierung bei Ihnen keine oder nur eine geringe Rollen spielen wird. Interessant ist hier auch, dass wir explizit nicht nach Maßnahmen aus dem Bereich des Onlinezugangsgesetz gefragt haben.
Nicht nur die zukünftige Bedeutung von digitalen Maßnahmen hat sich in der Wahrnehmung verändert. Auch die Einstellung dazu, wie erfolgreich diese eingesetzt werden können, hat einen Schub erhalten. So geben 69% der Kommunen an, dass digitale Tools bei der Bewältigung der Corona-Pandemie eine mindestens überdurchschnittliche Bedeutung hatten.
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Nach einer ersten Welle als Online-Befragung, hatten wir anschließend in Telefoninterviews individuelle Erfahrungen und besonders gelungene Projekte abgefragt.
Mobiles Arbeiten und digitale Bürgerdienste
Im Mittelpunkt der Bemühungen stand natürlich, die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung aufrecht zu erhalten. Aber auch die Zugänglichkeit zu öffentlichen Dienstleistungen für BürgerInnen und die Organisation des öffentlichen Lebens standen im Fokus des Einsatzes digitaler Tools. Wir konnten flächendeckend den teils massiven Ausbau von mobilem Arbeiten und den Einsatz von Videokonferenzen und Online-Kollaborationslösungen feststellen. Sehr viele Verwaltungen setzen inzwischen auch auf die Online-Terminvergabe von Behördenterminen oder die kurzfristige Umsetzung, komplett online zu beantragender öffentlicher Dienstleistungen.
Öffentliches Leben neu organisieren
Öffentliche Schwimmbäder wurden in diesem Jahr mit einem digital gesteuerten Zutrittsmanagement ausgestattet, Tickets wurden ausschließlich online verkauft. Selbst kleine Gemeinden konnten so Schwimmbäder unter Einhaltung von Abstandsregeln und Zutrittsbeschränkungen wieder öffnen. Vielerorts wurden Kulturangebote via Livestream angeboten. Sie wurden organisiert, finanziert und durchgeführt von den lokalen Verwaltungen oder öffentlichen Kultureinrichtungen. Auf diesem Weg wurden auch digitale Bildungsangebote für Wirtschaftsbetriebe und ihre MitarbeiterInnen auf die Beine gestellt, um diese bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Besonderer Wert wurde dabei auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen bei MitarbeiterInnen und Führungskräften gelegt.
Auch lokale Einkaufs- und Lieferplattformen wurden vielerorts gestartet, wenn auch hier der Nutzen und die Nutzung von Ort zu Ort sehr unterschiedlich ausgefallen ist. Eine schnellere Digitalausstattung von Schulen, lokale Hackathons oder Unterstützung für stationäre Fachgeschäfte in der Innenstadt durch digitale Parkgutscheine wurden in Rheinland-Pfalz umgesetzt.
Digitale Kommunikation war besonders wichtig
Hervorgehoben wurden vielfach die Bedeutung von direkter und zielgerichteter Kommunikation von Verwaltung zu ihren BürgerInnen. Dazu wurden in diesem Jahr besonders stark und umfassend auch digitale Kanäle in den sozialen Netzwerken genutzt. Auf diesem Weg wurden nicht nur Informationen zu neuen Regeln für das öffentliche Leben vermittelt, LandrätInnen, BürgermeisterInnen hatten die Möglichkeiten genutzt, Live-Übertragungen zu starten oder Fragen und Anmerkungen der BürgerInnen direkt aufzugreifen.
Neue Webinarreihe vermittelt Best-Practice-Lösungen aus Rheinland-Pfalz
Ein direktes Ergebnis unserer Umfrage ist eine neue Webinarreihe, die am 27. November 2020 gestartet ist. Dort stellen VertreterInnen aus rheinland-pfälzischen Verwaltungen besonders gelungene Digital-Projekte vor. Damit möchten wir zum Nachmachen und zur Zusammenarbeit anregen.
An unserer Umfrage haben sich insgesamt 110 rheinland-pfälzische Kommunen beteiligt. Angefragt wurden alle Verwaltungen mit hauptamtlicher Spitze sowie Gemeinden mit mindestens 4.500 EinwohnerInnen. Rund ein Drittel der angefragten Kommunen haben sich an der Online-Befragung beteiligt.
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